Mittelstand & Klimaschutzfinanzierung: Warum öffentliche Fördermittel so wichtig sind
- info4419228
- 30. Juli
- 2 Min. Lesezeit
das ist in Deutschland mehr als nur eine Beobachtung, es ist Realität. Hier erfährst du, warum das so ist – und was es bedeutet:
1. Große Investitionen, begrenzte Mittel
Deutsche mittelständische Unternehmen – der sogenannte Mittelstand – investieren in Klimaschutzprojekte zunehmend große Summen: Die durchschnittliche Projektgröße stieg zwischen 2021 und 2023 von etwa 44.000 € auf 146.000 € .Für solche Projekte nutzen sie rund 46 % Eigenkapital, 29 % Bankkredite – und beachtliche 22 % Fördermittel von Bund und Ländern.Gerade bei Projekten über 80.000 € sind Fördermittel essenziell: Laut KfW stammen durchschnittlich 24 % der Investitionskosten aus öffentlichen Programmen.
2. Warum öffentliche Fördermittel unverzichtbar sind
Markt fehlt Risiken-Bewertung: Der Markt spiegelt die Risiken des Klimawandels noch nicht angemessen wider. Deshalb erscheinen viele Klimaschutzprojekte vermögenden Investoren oft nicht rentabel, während staatliche Fördermittel ihre Umsetzung erleichtern.
ESG & privates Kapital fehlen: Viele KMU sind noch nicht ESG-zertifiziert – für private Impact-Investoren sind solche Unternehmen schwer zugänglich. Öffentliche Förderungen bleiben deshalb oft der einzige Weg.
3. Förderprogramme speziell für den Mittelstand
Die KfW-Klimaschutzoffensive für den Mittelstand bietet zinsgünstige Kredite kombiniert mit Zuschüssen – Voraussetzung: Maßnahmenträger sind klimafreundliche Technologien und Verfahren.
Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) unterstützt KMU bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich Energieeffizienz, Klimaschutz und Klimaanpassung mit Zuschüssen bis zu 45 % der Kosten.
4. Die große Finanzierungslücke bleibt bestehen
Deutschland steht vor einer gewaltigen Transformationsaufgabe: Die KfW schätzt einen jährlichen Investitionsbedarf von etwa 120 Milliarden Euro bis 2045, um klimaneutral zu werden. Doch 2022 investierten laut Statistiken nur rund 72 Milliarden Euro im Bereich Klimaschutz – fast 50 % der Forderung der Industrieverbände nach 400 Mrd. € in den kommenden zehn Jahren bleibt offen. Die öffentliche Förderung ist daher nicht nur hilfreich, sondern unabdingbar für eine strukturierte Transformation.
5. Fazit: Bedeutung für Praxis und Politik
Für Unternehmen:
Öffentlich geförderte Finanzierung ist kein Zusatz, sondern oft Hauptfinanzierung bei Klimaschutzprojekten.
Besonders bei Projekten über 80.000 € sind Fördermittel oft entscheidend für die Realisierbarkeit.
Wer ESG-Standards erfüllen und private Investoren gewinnen will, kommt ohne öffentliche Unterstützung kaum weiter.
Für Politik & Förderbanken:
Es braucht attraktive, zugängliche Förderprogramme, um Finanzierungslücken zu schließen.
Die aktuellen Instrumente wie KfW, ZIM & Landesbanken sind essenziell – und sollten weiter strategisch ausgebaut werden.
Private Anleger müssen mobilisiert werden: Öffentliche Co-Finanzierungen ermöglichen Risikoreduzierung und größere Wirkung.
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